GEFäHRLICHE TIERE BEDROHEN JETZT UNSERE FLüSSE

Sie sind eine wahre Plage: Seit Jahren breiten sich eingeschleppte Krebse in den heimischen Gewässern aus. Jetzt schreitet die Politik ein.

Wird aus einer Plage eine Delikatesse? Der Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus), eingeschleppt aus Amerika, macht sich seit geraumer Zeit in den oberösterreichischen Gewässern breit.

Der Signalkrebs überträgt unter anderem den Erreger der Krebspest, gegen den heimische Arten wie der Edelkrebs und der Steinkrebs nicht immun sind. Er ist außerdem aggressiver und größer als die heimischen Krustentiere. Die Folge: ein bitterer Konkurrenzkampf um Nahrung und Lebensraum.

Die angestammten Flussbewohner werden dadurch langsam verdrängt. Dem schiebt jetzt aber die Politik einen Riegel vor: In der Sitzung der Oö. Landesregierung wurde eine Änderung der Fischereiverordnung abgesegnet.

Damit müssen gefangene Signalkrebse nicht mehr sofort an Ort und Stelle getötet werden. Das kann künftig, so die zuständige Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP), an einem dafür geeigneteren Platz erfolgen. Die positive Folge: Es ist möglich, die Tiere hygienischer aus dem Wasser zu entnehmen und kulinarisch zu verwerten.

Immer mehr Wirte haben die lästigen Gesellen auf ihrer Speisekarte. Langer-Weninger sieht durch die beschlossene Maßnahme zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: "Der Signalkrebs ist für die Ökologie unserer heimischen Gewässer eine Bedrohung, jedoch eine Delikatesse auf unseren Tellern."

Die Politikerin kündigt außerdem Info-Veranstaltungen und Schulungen an. Sie sollen das Bewusstsein für das Gefahrenpotenzial und den richtigen Umgang mit dem Krebs stärken.

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