DARüBERSTEHEN KöNNEN: GEHEIMNISSE VON MENSCHEN, DIE SICH NICHT VON ANDEREN KLEINMACHEN LASSEN

Kritik, verbale Spitzen, taktlose Beleidigungen – mit so etwas können uns Menschen manchmal mehr als nur die Laune verderben. Welche Gedanken helfen können, öfter darüber zu stehen, wenn andere uns angehen. 

Mit Feedback umzugehen, kann tricky sein. Mit jeglicher Art von Feedback, doch vor allem negative Kritik oder verbale Abwertung bereiten vielen Menschen Probleme. Oft geht es uns nahe, wenn uns jemand sagt, wir hätten etwas Schlechtes getan oder wären in irgendeiner Weise nicht liebenswert. Wir fühlen uns falsch, zweifeln an uns, werden unsicher, ängstlich und gehemmt. Zumindest für einen kurzen Moment. Das ist nur verständlich: Wir sind soziale Wesen, für die es wichtig ist, akzeptiert, integriert und gemocht zu werden. Bekommen wir Signale, dass das eventuell nicht der Fall sein könnte, sind wir schnell alarmiert. Häufig allerdings zu Unrecht beziehungsweise übermäßig stark, denn in den seltensten Fällen stellt eine Beleidigung oder ein abwertendes Feedback eine echte Bedrohung für uns dar. In den seltensten Fällen sind sie unserer Aufregung und Unruhen wert. 

Wie können wir diesem Dilemma nun begegnen? Was können wir tun, damit uns nicht jede raue Äußerung einer anderen Person aus der Bahn wirft? Das beste Mittel ist vermutlich ein ausgeprägtes und stabiles Selbstbewusstsein in Kombination mit einem gesunden Selbstwertgefühl. Das können wir bei Gelegenheit auf die Liste unserer Langzeitziele setzen. Haben wir diese unschlagbare Kombi gerade zufälligerweise nicht eben so zur Hand, können folgende Gedanken vielleicht in einigen Situationen und Krisen Abhilfe schaffen. 

3 Gedanken helfen dir, dich weniger leicht angegriffen zu fühlen

Die andere Person hat Themen, die sie an mir auslässt

Dass das Leben keine Eisdiele ist, rechtfertigt nicht, respektlos und unachtsam mit anderen Menschen umzugehen. Doch es kann uns dabei helfen einzuordnen, wenn sich eine Person uns gegenüber so verhält. Vielleicht hat die Person Stress im Job, Probleme in einer Beziehung oder einfach nie gelernt, konstruktiv zu kritisieren, Verständnis für die eigenen Mitmenschen aufzubringen, Grenzen zu wahren oder höflich zu sein. Was immer die Hintergründe sein mögen: Wenn jemand den Drang verspürt, uns zu attackieren und abzuwerten, hat das in den allermeisten Fällen mehr mit diesem Menschen zu tun als mit uns. 

Die andere Person kennt mich nicht

Andere Menschen beurteilen uns und unser Verhalten aufgrund dessen, was sie wahrnehmen (und was sie glauben und wer sie sind). Was sie wahrnehmen, sind aber nicht wir. Sie kennen weder unsere Gedanken noch unsere Intentionen oder unsere Geschichte. Zum Beispiel kann ein Tattoo, das der Person, die es trägt, sehr viel bedeutet, einem anderen Menschen, der diese Bedeutung nicht kennt, lediglich hässlich erscheinen. Hinzu kommt, dass die menschliche Wahrnehmung fehlerhaft sein kann: So neigen wir etwa dazu, uns stärker auf das Negative zu konzentrieren, oder sehen eher das, was unsere Annahmen und Meinungen bestätigt, als das, was sie in Frage stellt. Das kann zur Folge haben, dass sich eine Person genau an dem einen Aspekt stört, den wir nicht bedacht haben oder an dem wir Mist gebaut haben, anstatt all das zu honorieren, was wir gut gemacht haben. Oder dass sie alles, was wir tun, zugunsten ihrer Selbstbestätigung interpretiert – und es dabei verzerrt.

Deshalb werden uns die Urteile, die andere Menschen sich von uns bilden, häufig nicht gerecht. Das können sie nicht, weil andere Menschen nicht über die nötigen Informationen verfügen, die sie für eine umfassende und faire Beurteilung bräuchten. Schon gar nicht, wenn es sich um fremde Personen handelt, denen wir nie zuvor begegnet sind oder die wenig von uns wissen. 

Die andere Person teilt mir lediglich ihre Sichtweise mit

Kommunikation ist meistens ein Austausch von Sichtweisen. Sagt uns eine Person, wir seien dumm oder hätten etwas falsch gemacht, teilt sie damit in erster Linie mit, wie sie die Dinge sieht. Ja, häufig schwingen noch ihre Interessen, Gefühle und sonstiges mit, vor allem gewährt sie uns aber einen Einblick in ihre Perspektive. Dazu ist sie grundsätzlich berechtigt, sofern sie nicht gegen geltende Gesetze verstößt. Genauso sind wir wiederum berechtigt, ihre Sichtweise nicht zu übernehmen und unserer eigenen – oder der von anderen Menschen – den Vorzug zu geben. Jede Person darf uns sehen und von uns denken, was sie möchte, und sie darf es uns sogar sagen. Aber wie jemand uns sieht oder was jemand von uns denkt, muss nichts mit uns machen und wir müssen es nicht genauso sehen oder richtig finden. Wenn wir etwas aus der Perspektive eines anderen Menschen gewinnen können, wenn sie uns nützt und weiterbringt, ist es eine Bereicherung für uns, dass er:sie uns mitteilt, und wir brauchen uns nicht schlecht oder klein oder angegriffen zu fühlen. Ist sie hingegen unqualifiziert, destruktiv und für uns nicht nachvollziehbar, dürfen wir sie stehen lassen, ohne uns davon berühren zu lassen.

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