RAUMWUNDER AUF 48 QUADRATMETERN: MIT DIESEM RAFFINIERTEN TRICK BRAUCHT ES KEIN SCHLAFZIMMER MEHR!

Small Spaces

Clevere Renovierung in Paris: Im hellen, schicken Interior dieser kleinen Altbauwohnung verbirgt sich ein unsichtbarer Schlafplatz.

Klein, aber doch groß – so könnte das Motto dieses Renovierungsprojekts lauten, dessen sich die Innenarchitektin und Designerin Delphine Maumot annahm. Die kleine Wohnung befindet sich in einem Gebäude aus den 1970er-Jahren im Trendviertel Batignolles, im 17. Arrondissement von Paris. Bei der Umgestaltung der 48 Quadratmeter lag die Herausforderung darin, jeden Zentimeter der Wohnfläche optimal auszunutzen, um einen Komfort zu schaffen, der einem größeren Apartment nahekommt.

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Neuer Grundriss für den Pariser Small Space

Zu Beginn der Renovierungsarbeiten entfernte die Innenarchitektin einige Zwischenwände, was dank der einfachen Struktur von Gebäuden aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts keine Schwierigkeiten mit sich brachte. Das lichtdurchflutete Wohnzimmer, das für ein so kleines Apartment recht großzügig dimensioniert ist, verfügt über bodentiefe Fenster, die zum Balkon hinausführen, sowie eine kleine Essecke. Delphine Maumot versuchte den Wohnbereich mithilfe von Rundbögen optisch noch größer wirken zu lassen: Sie gestaltete zwei symmetrische Durchgänge, die den Raum auf sanfte Weise strukturieren sollen. Einer der Bögen wurde mit einer dunkelblauen Tür versehen, dahinter verbirgt sich das Badezimmer. Der zweite, offene Durchgang führt in die Küche, die in einem separaten kleinen Raum mit Doppelflügelfenster untergebracht wurde. Die türlose Öffnung lässt noch mehr Tageslicht in die Küche einfallen. „Da die Wohnung nur zu einer Seite Fenster hat, nämlich zur Straße hin, war es nicht leicht, für mehr Helligkeit zu sorgen; also mussten wir das Licht irgendwie auf die Räume verteilen“, erklärt die Designerin.

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Schlafzimmer Undercover

Was man auf den ersten Blick nicht erkennt, ist, dass sich im knapp 20 Quadratmeter großen Wohnbereich auch das Schlafzimmer verbirgt – und zwar in der Decke! Doch wie funktioniert das? Die Designerin entwarf ein raffiniertes ausziehbares Bettsystem, das in der Decke integriert ist und es ermöglicht, den Raum tagsüber als Wohnzimmer und nachts als Schlafzimmer zu nutzen – auf diese Weise ist kein weiterer Raum für ein Schlafzimmer vonnöten. Wird das Bett ausgefahren, müssen noch nicht einmal Möbel verrückt werden, da das maßgefertigte Sofa und der Couchtisch dank der hohen Bettbeine einfach darunter stehen bleiben können. „Wir haben hier also eine [in die Decke] eingebaute Maßanfertigung, die mit jenen Möbelstücken kombiniert wurde, von denen sich die Eigentümer:innen nicht trennen konnten.“ Zu den persönlichen Schätzen der Besitzer:innen gehört beispielsweise der „Arizona Sunset“-Teppich von Hilton McConnico aus den 1990er-Jahren im Wohnzimmer, dessen sanfte Töne die Farbgebung des Apartments inspirierten – so wird der terrakottafarbene Ton durch die Küchenwände und das sanfte Hellblau durch das Maß-Sofa und die Vorhänge aufgegriffen. Für noch mehr Farbe – und Kontrast – sorgt darüber hinaus der in Ozeanblau gestrichene Eingangsbereich mit viel Stauraum, der mit den weißen Wänden des hellen Wohnzimmers kontrastiert. Für die farbenfrohe Küche wählte die Designerin weiße Arbeitsplatten aus emailliertem Lavastein – ein Material, mit dem Maumot besonders gerne arbeitetet.

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Da für den Schlafbereich kein eigener Raum eingerichtet wurde, konnte der Fokus verstärkt auf die Details der übrigen Zimmer gelegt werden. Das Ensemble aus persönlichen Möbelstücken und Maßanfertigungen wird durch vereinzelte kräftige Farbtupfer wie den leuchtend blauen Wohnzimmersessel von Giancarlo Piretti oder den zitronengelben Beistelltisch von India Mahdavi ergänzt. Für die Beleuchtung wurden kleine quadratische Aussparungen in der Decke im Eingangsbereich und in der abgehängten Decke im Wohnzimmer – hinter der sich das Bett befindet – vorgenommen. Eine weitere Besonderheit ist, dass diese seitlich über Stauraum verfügt, beispielsweise für Kissen.

Das Wohnzimmer verfügt jedoch noch über weitere raffinierte Details, wie zum Beispiel Sockelleisten aus einer Kordel, die den abgerundeten und kantigen Konturen des Raumes folgt. „Dieses Seil stammt, wie auch die Seile, die ich in anderen Projekten verwende, aus einer der letzten französischen Seilereien, die es noch in meiner Heimatregion, der Corrèze, gibt. Es ist sehr praktisch und versprüht einen Hauch von Meer, Entspannung und Urlaub …“ Für den Boden wählte die Innenarchitektin Fischgrätparkett, das sich durch die gesamte Wohnung bis zum Eingang erstreckt.

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Entdecken Sie weitere Details des cleveren Small Space:

Zuerst erschienen bei AD France.

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