STREIT VOR DEN KINDERN MUSS NICHT SCHADEN

Auch wenn viele das denken: Ein Streit der Eltern vor den Augen der Kinder schadet nicht unbedingt. „Man darf sich dabei nicht verletzen und sollte den Kindern klar zeigen, dass man sich liebt und auch wieder versöhnt“, nennt die Familientherapeutin Nadja von Saldern aus Berlin die Regeln. So lernen die Kinder, wie Beziehungen gestaltet werden können.

Auch merken die Kinder ohnehin, wenn etwas zwischen ihren Eltern nicht stimmt. „Wenn man dann so tut, als wäre alles in Ordnung, ist das für die Kinder schlimmer als ein Streit“, erklärt die Familienpsychologin Nina Grimm. Emotional besonders aufgeladene Themen sollten allerdings nicht vor den Kindern besprochen werden.

Fünf positive Erfahrungen nötig

Eine Beziehung bleibt stabil, wenn die positiven Dinge überwiegen - das gilt auch nach einem verletzenden Streit. Mit einer Entschuldigung ist es dabei nicht getan. „Es braucht fünf positive Erfahrungen, um eine Verletzung oder Zurückweisung wieder gutzumachen“, sagt Grimm. Wer also etwa seinen Partner beleidigt hat, muss nun laut der von dem US-Beziehungsforscher John Gottmann entwickelten 5:1-Formel gleich mehrfach investieren, wenn er die Beziehung im Lot halten will. Eine Entschuldigung, ein Kompliment, ein Gute-Nacht-Kuss, eine liebevolle Umarmung und ein schönes Mitbringsel wären Möglichkeiten.

Schwierig wird es, wenn die Nerven blank liegen und sich die Gereiztheit nach einem Konflikt mit dem Partner auch gegen das Kind richtet. Hat man sein Kind angebrüllt, kommt dann das schlechte Gewissen. Wichtig ist es, sich bei dem Kind zu entschuldigen. Haben sich die Gemüter dann auf beiden Seiten beruhigt, sollte man sich noch einmal in Ruhe mit dem Kind zusammensetzen und besprechen, warum der Konflikt passiert ist.

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