HAST DU EIN VERSTECKTES ANEURYSMA? DAUMEN-TEST ZEIGT ES

Ein Aortenaneurysma ist eine Zeitbombe. Die krankhafte Ausweitung der Hauptschlagader bleibt oft unerkannt. Doch wenn es reißt, besteht Lebensgefahr.

Die Aorta, auch Hauptschlagader genannt, sorgt dafür, dass unser Körper funktioniert und übernimmt im menschlichen Körper eine lebenswichtige Aufgabe: Die größte Arterie im menschlichen Körper, die seit Frühjahr 2024 als eigenständiges Organ betrachtet wird, transportiert das Blut vom Herzen in den Körper. Zunächst in Richtung Kopf, dann in Richtung der Beine. Fast fünf Liter Blut fließen bei einer erwachsenen Person pro Minute durch sie. Der obere Abschnitt wird Brustaorta, der untere Bauchaorta genannt. Wenn die Aorta schlapp macht, besteht Lebensgefahr.

Wie alle Arterien im Körper kann auch sie sich krankhaft verändern. Zu den gefährlichen Veränderungen zählt das Aneurysma. Bei einem sogenannten Aortenaneurysma handelt es sich um eine sackförmige Erweiterung in den Gefässwänden der Hauptschlagader. Wenn diese voranschreitet, wird die Gefäßwand immer dünner und schwächer. Bleibt diese Entwicklung unbemerkt und unbehandelt, kann die Aorta reißen und es kommt zu massiven inneren Blutungen. Dann hilft nur noch eine Not-OP, die aber oftmals zu spät kommt und laut der Schweizerischen Herzstiftung mehr als die Hälfte der Patientinnen und Patienten nicht überleben. Außerdem spielt die Größe des Aneurysmas eine Rolle: Ein kleines Aneurysma birgt nur ein geringes Gesundheitsrisiko, so die Schweizerische Herzstiftung. Deshalb wird in solchen Fällen zu einer regelmässigen Ultraschall-Kontrolle geraten. Wenn ein Aortenaneurysma einen Durchmesser von mindestens fünf Zentimetern erreicht, ist das Risiko eines Risses erhöht. Zum Vergleich: Eine gesunde Aorta hat einen Durchmesser von 2,5 bis 3,5 Zentimeter. In diesen Fällen muss operiert werden. Dabei kommen Gefäßprothesen zum Einsatz, die die ausgesackte Schwachstelle überbrücken.

Nein. Ein Aneurysma verursacht in den meisten Fällen lange Zeit keine Beschwerden. Das macht das Ganze so tückisch. Es wird in der Regel nur durch Zufall im Rahmen anderer Untersuchungen erkannt. Dann kann gehandelt werden. Erst im fortgeschrittenen Stadium zeigen sich Symptome. Welche, hängt von der Lage des Aneurysmas im Körper ab.

Für den Test, den Forscher der Yale University im US-Bundesstaat Connecticut 2021 vorstellten, wird die Hand gestreckt gehalten und der Daumen so weit wie möglich über die offene Handfläche in Richtung der gegenüberliegenden Handkante gestreckt. Überragt der Daumen diese Kante, könnte das auf eine Bindegewebsschwäche hinweisen, die auch zu Aortenaneurysmen führen kann.

Reicht der Daumen bis über die Handkante, ist das kein Grund für Panik. Die Forschenden betonten, dass nicht jeder, der in ihrer Studie mit Aneurysma-Betroffenen positiv getestet wurde, ein Aneurysma-Träger sei. Zudem dauere es oft Jahrzehnte, bis ein Aneurysma reiße. Sicherheitshalber sollte man aber nach dem positiven Test einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Das Yale-Team wies auch darauf hin, dass ein negativer Test ebenfalls keine 100-prozentige Gewissheit liefert: "Unsere Studie hat gezeigt, dass die Mehrheit der Aneurysma-Patienten kein positives Daumen-Hand-Zeichen zeigt, aber bei Patienten mit einem positiven Test ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie ein Aneurysma haben", so der Hauptautor der Studie, John A. Elefteriades.

2024-07-05T16:43:49Z dg43tfdfdgfd