KICKL IM FESTZELT: BIER UM 14 EURO, PANNE BEI HYMNE

Flüssig feierte Blau den 1. Mai im Bierzelt. Die Preise für den Gerstensaft hatten es aber in sich. Herbert Kickl enthüllte dazu ein pikantes Detail.

Als Gegenprogramm zum roten "Tag der Arbeit" hält die FPÖ seit einigen Jahrzehnten am Staatsfeiertag ihren eigenen "traditionellen 1. Mai" am Urfahraner Markt in Linz ab. Heuer fand er rund fünf Wochen vor der EU-Wahl statt, entsprechend groß war das Interesse. Schon ab 9 Uhr Früh warteten Anhänger auf ihren "Herbert". Im Vorprogramm gab es die obligatorischen Hits der John Otti Band, darauf folgend Reden von FPOÖ-Chef Manfred Haimbuchner und EU-Spitzenkandidat Harald Vilimsky.

Kickl kündigte in seiner über eine Stunde dauernden Rede vor rund 5.000 Zuhörern einen "Dreischritt" an: "Zuerst bei der EU-Wahl, dann bei der Nationalratswahl und danach mit der Volkskanzlerschaft". Gelingen soll das mit Warnungen vor "NATO- oder EU-Kriegstreibern" und einer WHO-"Gesundheitsdiktatur".

In Sachen Neutralität stellte er die FPÖ auf eine Wellenlänge mit dem Papst, in Sachen Klimakrise soll es "Umweltschutz statt Klimakommunismus" gegen. Seine Aufzählung schloss er mit den Schlagworten "echte Normalität statt linker Gehirnwäsche samt Regenbogen- und Genderwahnsinn" sowie "Wiedergutmachung dieses Corona-Wahnsinns". Sich selbst sieht er aktuell als "Staatsfeind Nummer eins".

Abseits der üblichen Programmatik gab es aber auch überraschende Ansagen. So stellte Kickl beispielsweise klar, dass Österreich seiner Meinung nach nicht aus der EU austreten ("aber auf jeden Fall mehr Druck Richtung Brüssel aufbauen") sollte. Andererseits erinnerte er an die SPÖ-dominierten 1970er und 1980er Jahre, als es mit verantwortungsbewussten Politikern noch möglich war, sich etwas aufzubauen.

Am Ende der Rede verriet Kickl noch ein pikantes Detail: In seinem weißen Bierkrug, aus dem er bisher trank, war nur Mineralwasser drinnen. "Jetzt bin ich auch durstig, ehrlich gesagt möchte ich dann auch gern ein Bier haben", leitete er auf seine Abschlussworte über.

Der Bierpreis im Festzelt hatte es übrigens in sich. Laut den "Oberösterrechischen Nachrichten" kostete eine Maß sage und schreibe 14 Euro, also noch mehr als am Münchner Oktoberfest. Hinzu kommen noch zwei Euro Pfand. Was vielen Besuchern sauer aufstieß: Eine Maß Bier war kurioserweise teurer als zwei Halbe (Krügerl).

Mitgesungen wurde beim Schlusspunkt, der Bundeshymne, natürlich trotzdem fleißig. Dem Vorsänger (und den Lippenbewegungen zufolge auch den FPÖ-Politikern) passierte dabei jedoch eine kleine Text-Panne. Gesungen wurde: "Land der Äcker, Land der Dome, Land der Äcker (sic!), zukunftsreich." Freilich folgte die Textvariante ohne "große Tochter".

2024-05-03T16:54:30Z dg43tfdfdgfd