WARUM MANCHE KATZEN MEHR AN MöBELN KRATZEN ALS ANDERE

Zerrissene Kissen, aufgelöste Teppiche und zerkratzte Tapete – der Kratztrieb von Katzen ist angeboren. Für Katzenhalter wird er oft zum Problem, wenn die Möbel darunter leiden. Ein internationales Forscherteam hat nun untersucht, warum manche Katzen mehr kratzen als andere. 

Die Forscher befragten mehr als 1.200 Katzenhalter in Frankreich zu ihrem Alltag, den Eigenschaften ihrer Katze sowie zu unerwünschtem Kratzverhalten. "Wir sehen einen klaren Zusammenhang zwischen bestimmten Umwelt- und Verhaltensfaktoren und einem erhöhten Kratzverhalten bei Katzen", wird Studienautorin Yasemin Salgirli Demirbas von der Universität Ankara in einer Aussendung zitiert.

Die 3 Faktoren, die das Kratzverhalten bei Hauskatzen laut der Studie beeinflussen, sind:

  • die Anwesenheit von Kindern im Haushalt
  • Persönlichkeitsmerkmale der Katze
  • das Aktivitätsniveau der Katze

"Insbesondere die Anwesenheit von Kindern im Haushalt sowie ein hohes Maß an Spiel und nächtlicher Aktivität tragen erheblich zu vermehrtem Kratzen bei. Katzen, die als aggressiv oder störend beschrieben wurden, kratzten auch häufiger“, sagt Salgirli Demirbas.

Stress ist einer der Hauptgründe für unerwünschtes Kratzen

Den Forschern zufolge ist Stress einer der Hauptgründe für unerwünschtes Kratzen. Beispielsweise kann die Anwesenheit von Kindern, insbesondere, wenn sie klein sind, den Stress verstärken und eine von mehreren Ursachen sein, die dazu führen, dass Katzen kratzen. Der Zusammenhang zwischen vermehrtem Kratzen und Kindern im Haushalt ist jedoch nicht vollständig geklärt und weitere Untersuchungen sind erforderlich. 

Ein weiterer Faktor, der ebenfalls mit Stress zusammenhängen könnte, ist Verspieltheit. Wenn Katzen lange spielen, kann ihr Stresslevel durch die ununterbrochene Stimulation ansteigen. 

Was hilft gegen das Kratzen?

Während einige Faktoren, die das Kratzen begünstigen – etwa die Persönlichkeit der Katze oder die Anwesenheit von Kindern – nicht geändert werden können, ist dies bei anderen schon möglich, sagen die Forscher. Am meisten hilft:

  • das Platzieren von Kratzbäumen an Stellen, an denen die Katze häufig vorbeikommt
  • Kratzbäume in der Nähe ihres bevorzugten Ruheplatzes
  • der Einsatz von Pheromonen - das sind Duftstoffe, die Stress reduzieren können
  • sichere Verstecke
  • erhöhte Beobachtungspunkte
  • ausreichend Spielmöglichkeiten, die Jagdszenarien nachahmen

Vor allem regelmäßiges Spielen weckt eher das Interesse der Katzen und verringert den Stress, was letztendlich dazu führen kann, dass übermäßiges Kratzen an Möbeln vermieden wird. Zudem kann das gemeinsame Spielen die Bindung zwischen Katzen und ihren Haltern stärken, schreiben die Forscher. 

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